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Know-how: Hydraulischer Abgleich

Das Wasser, das sich in der Zuleitung zu den Heizkörpern befindet, wird im Kessel erwärmt. Danach fließt es im Vorlauf zu den einzelnen Heizkörpern Ihres Hauses. Das bedeutet natürlich, dass das Heizungswasser, das beim ersten Heizkörper dieser Reihe ankommt, wärmer ist als das Heizungswasser, das beim letzten Heizkörper dieser Reihe ankommt.

Energiespartipp Heizung: System vor dem hydraulischen Abgleich Bildquelle: "Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen" Energieagentur NRW

Mit zunehmender Entfernung vom Heizkessel werden auch die Strömungswiderstände im Leitungssystem der Heizung größer. Da Wasser sich immer den einfachsten Weg mit dem geringsten Widerstand sucht, würde also das meiste Heizungswasser durch den am günstigsten gelegenen Heizkörper fließen; das ist der Heizkörper, der im Rohrstrang am nächsten beim Heizkessel sitzt. Die weiter entfernten Heizkörper dagegen würden wesentlich weniger durchströmt; eine geringere Wärmeleistung ist die Folge und die Räume, in denen sie sitzen, werden schlechtestenfalls nicht ausreichend warm.

MAßNAHMEN

Nun kann man die Leistung der Heizungspumpe oder die Vorlauftemperatur der ganzen Anlage erhöhen, so dass mehr und wärmeres Heizungswasser durch die Leitungen fließt und auch die letzten Heizkörper wieder warm werden.

Entscheidender Nachteil

1. Eine Verdoppelung der Durchflussleistung der Umwälzpumpe bewirkt eine stark erhöhte (ca. achtfache) Leistungsaufnahme der Pumpe. Schauen Sie sich Ihre Umwälzpumpe im Heizungsraum an, es ist ein wesentlicher Unterschied, ob Ihre Pumpe auf eine Leistung von beispielsweise 35 Watt oder 70 Watt eingestellt ist!

2. Die hydraulisch günstiger gelegenen Heizkörper werden jetzt von mehr und wärmerem Wasser durchflossen - viel mehr, als sie eigentlich benötigen. Das wiederum hat zur Folge, dass wärmeres Wasser in den Rücklauf gelangt, die Rücklauftemperatur steigt - und die Brennwertnutzung sinkt entscheidend!

VORTEILE HYDRAULISCHER ABGLEICH

Beim hydraulischen Abgleich wird die benötigte Durchflussmenge jedes Heizkörpers berechnet und durch einen Fachhandwerker einreguliert. Der Abgleich erfolgt zdurch folgende Maßnahmen: - die Abstufung der Rohrdimensionen (bei Neubau oder Neueinbau des kompletten Heizungssystems) - die Einstellung von Strangregulierventilen - Regulierung der voreinstellbaren Thermostatventile oder Rücklaufverschraubungen an jeder Raumheizfläche - Anpassung der Pumpenleistung - Einstellen der Vorlauftemperatur So erzielt man eine optimale Wasserverteilung im Leitungssystem und den Heizkörpern.

Energiespartipp Heizung: System nach dem hydraulischen Abgleich Bildquelle: "Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen" Energieagentur NRW

Komfort

1. Gleichmäßige Wärmeabgabe in allen Räumen

2. Reduzieren bzw. Verhindern von Strömungsgeräuschen in den Leitungen, da die Pumpenleistung so weit wie möglich reduziert wird

Einspareffekte

1. Geringerer Brennstoffverbrauch

  • Vorlauftemperatur ist so gering wie möglich. Daraus ergeben sich geringere Wärmeverluste in den Leitungen.
  • Bessere Ausnutzung des Brennwerteffekts bei Brennwertheizungen

2. Geringerer Stromverbrauch

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